Wednesday, December 12, 2007

Ein letztes Mal

Vier Monate weit weg, jetzt fangen die letzten Stunden an. Immer wieder habe ich darueber nachgedacht, wie es wohl wird, irgendwann wieder nach Hause zu fahren, vorstellen kann ich es mir immer noch nicht. In erster Linie bin ich sehr dankbar; ich habe sehr viel erlebt, gelernt und gesehen und einfach eine Menge Spass gehabt.

Bangladesch war sicherlich mal wieder ein ‘reality check’. Das Leben in Dhaka war immer wieder eine Herausforderung, anstrengend, nervenaufreibend und verstoerend, aber auch fanszinierend und, wie Lulu es vor kurzem beschrieben hat, am Anschlag der Existenz, also einfach sehr intensiv. Und irgendwie hatten wir auch da Spass und haben irgendwann ein ganz normales Leben gefuehrt, vorbei an den Widrigkeiten einer solchen Stadt. Wie schnell wir uns eingelebt haben fasziniert mich immer noch.
Lulu und ich werden in 5 bis 10 Jahren zurueckkommen und schauen, wie sich das Land und Stadt entwickelt haben. Vielleicht wohnen wir dann aber nicht in Mirpur 1, sondern in Gulshan 2...

In den Monaten danach ging es einfach nur noch quer durch Asien, durch Singapur, Malaysia, Indonesien, Thailand, Vietnam und Kambodscha. Ich kann aber allen Ernstes sagen, dass es mir ueberall gefallen hat und ich immer wieder froh war, diesen einen Stop noch gemacht zu haben, so unterschiedlich sie auch waren (Bali vs. Kambodscha z.B.). Die verschiedenen Laender haben so viel zu bieten, wir haben echt viel gesehen und ich wuerde auf jeden Fall ueberall noch mal hinfahren.

Die letzten Tage waren Eugen und ich auf Koh Samui im Sueden Thailands, haben noch mal ne Menge Sonne getankt und sonst mehr oder weniger nix gemacht. Heute verbringen wir dann noch einen allerletzten Tag in Singapur, morgen Mittag fliegen wir dann los, Abends kommen wir dann in Frankfurt an. Scheint grade noch etwas surreal, aber ich freu mich drauf. Obwohl Wetter.com -2 Grad fuer Freitag voraussagt...

Sunday, December 2, 2007

Sihanoukville

Seit ein paar Tagen sind wir in Sihanoukville im Sueden Kambodschas. Die Stadt ist ziemlich klein, nicht sonderlich entwickelt, hat dafuer aber unglaublich coole, sehr ruhige Straende und kristalklares Wasser. Wetter ist konstant perfekt, laesst sich also aushalten.

Viel haben wir hier nicht gemacht, haben uns hauptsaechlich erholt und entspannt und ich freunde mich mehr oder weniger mit dem Gedanken an, dass ich in 2 Wochen wieder in Deutschland bin. Mehr, weil es viel gibt, worauf ich mich freue, weniger weil fast alle Mails, die ich bekomme, mit 'viele Gruesse aus dem verregneten ...' enden. Die letzten 4 Monate sind wirklich schnell vergangen, kann kaum glauben, dass es so bald vorbei ist.

Noch haben wir aber ein paar Tage und werden bis uebermorgen in Kambodscha bleiben. Das Land ist wirklich ein interessantes Reiseziel, sehr schoen, sehr ruhig und entspannt. Wenn man aber mal hinter die Kulissen schaut, sieht man Sextourismus der uebelsten Art, wo manchmal unklar ist, ob die Maedchen schon in der Pubertaet sind, und Armut und Korruption bis zum Abwinken. Durch einen Zufall haben wir vor ein paar Tagen einen Deutschen kennen gelernt, der hier seit ein paar Jahren lebt. Seine Geschichte hat uns beeindruckt:
Vor 5 Jahren war er mal in Phnom Penh, er hat ein Maedchen fuer 25 US$ gekauft und war ziemlich schockiert, als eine 7-Jaehrige reingefuehrt wurde. Er hat sie sofort zum lokalen Unicef-Buero gebracht und hat dort mitbekommen, dass er der 19te Tourist war, der ein viel zu kleines Maedchen an dem Abend abgegeben hatte. Daraufhin hat er wohl sein Hab und Gut in Koeln verkauft und ist hergezogen, hat eine Baeckerei eroeffnet in der nur Behinderte und Waisen arbeiten und versucht dem Land zu helfen. Er sagt aber auch, dass durch das Regime der Khmer Rouge, die immerhin einige Millionen ihrer Buerger abgeschlachtet haben, die Intelligenzia des Landes weg ist und die verbleibende Masse laenger braucht, um auf die Beine zu kommen. Daher sieht er nur eine sehr langsame Verbesserung fuer Kambodscha. Krasses Statement, kann ich nicht beurteilen, aber ist zumindest zum Teil nachvollziehbar.

Wednesday, November 28, 2007

Kambodscha

Halong Bay war natuerlich wie erwartet der Hammer. Wir waren zu fuenft und haben eine Nacht auf einem traditionellen Boot verbracht, war wirklich genial. Anschliessend waren wir noch fuer 2 Tage in Hanoi.



Hanoi hat mir wirklich sehr gut gefallen, die Mischung aus Asien mit dem franzoesischen Einfluss und das leicht chaotische Leben in der Stadt passen gut zusammen.
Sonntag haben wir uns dann von Steffi, Eva und Sebastian verabschiedet und sind jetzt in Nord-Kambodscha, in Siem Reap in der Naehe der Angkor Tempel. Auch da fehlen mir die Worte zu beschreiben, wie es aussieht. Angkor ist riesig, eine ganze Stadt voll mit beeindruckenden Bauwerken, die zw 700 und 1300 n.C. entstanden sind. Seitdem hat sich nichts mehr getan, also gibt es auch manche Tempel, die von Baeumen komplett ueberwachsen sind, andere sehen viel juenger aus.

Ich bin sehr froh, so viele Eindruecke diess Jahr zu sammeln, an einem Ort wie Angkor kann man wirklich gut ueber die Zeit nachdenken.



Kambodscha allgemein ist bisher wirklich traumhaft. Siem Reap hatte ich mir wie Aggra als haessliche, dreckige und ueberlaufene Stadt vorgestellt, es ist aber sehr schoen, ordentlich, hat eine krasse Auswahl von sehr coolen Restaurants und Bars und bietet viel Entspannung. Die Khmer Kueche hat abgefahrenerweise interessante Verbdindungen zur Niederlaendischen Kueche. Die Stadt ist also ziemlich genau das Gegenteil, von dem, was ich mir vorgestellt habe, daher bleiben wir wohl auch 4 Tage insgesamt, was leider aber heisst, uebermorgen gehts weiter. Wahrscheinlich erst mal nach Sihannoukville im Sueden, danach Pnohm Pen um von da aus wieder nach BKK zu kommen.

Monday, November 19, 2007

Leaving HCMC

Heute ist der letzte Abend in Ho Chi Minh. Grad sind wir von einer 2 Tagestour im Mekongdelta zurueckgekommen und haben mal wieder allerhand lustige Sachen erlebt.

Zu erst einmal aber zu den Erlebnissen vom Samstag. Wir haben eine Cu Chi Tunnel Tour gemacht, war so lala, aber eigentlich ganz interessant. Ich fuer meinen Teil hab was ueber meine Klaustrophobie gelernt und gemerkt, das die Vietnamesen echt klein sind. Vorher waren wir im Haupttempel der Cai Daim Religion (Eugen: "quite possibly the worlds worst religion!"). Die Religion setzt sich zusammen aus dem Christentum, dem Buddhismus, dem Taoismus und der Lehre Konfuzius. Man kann also nichts damit falsch machen, entweder man landet im Himmel oder im Nirvana, is also ziemlich easy. Die Religion verehrt zusaetzlich noch 3 Weise, darunter den franzoesischen Schriftsteller Victor Hugo. Also kann man das ganze als ziemlich sinnbefreit beschreiben. Im Vergleich zu dem Tempel kann Disneyland einpacken, und bei den Hueten werden sogar die Kronen von Burger King neidisch.

Gestern morgen sind wir dann Richtung Mekong Delta losgehfahren, haben ein paar Bootstouren auf dem Fluessen gemacht und ein paar daemliche Tourisachen gemacht, z.B. einen Coconut Candy Workshop, der keiner war, sondern eine Verkaufsshow. Das ganze war sehr cool und auf jeden Fall beeindruckend, trotzdem wurde ich das Gefuehl nicht los, auf einer Butterfahrt zu sein. Heute Abend gehen wir ein letzten mal mit unseren local-Freunden weg, wir werden sie zu deutschem Bier einladen. Morgen Mittag gehts dann weiter nach Hanoi und von da aus ziemlich bald an die Halong Bay.

Thursday, November 15, 2007

Ho Chi Minh a.k.a. Saigon

Vorgestern Abend bin ich endlich in HCMC gelandet, hab Eva, eine Freundin von Eugen aus Barcelona, die das letzte Semester in Neuseeland war und ein Stueck mit uns reisen wird, direkt im Flugzeug getroffen. Im Hotel gabs natuerlich erstmal ne dicke Wiedersehensparty, hab Eugen ja schon einige Monate nicht mehr gesehen. Danach waren wir gut was essen, haben in einigen Bars die Besonderheiten des hiesigen Nachtlebens kennen gelernt und sind am Ende in einem riesigen, sehr skurrilen Club gelandet.

Am naechsten Morgen ging es dann los, die Suche nach der Oma! War ja schon sehr gespannt und hab mich auf eine landesweite Schnitzeljagd eingestellt, leider hatte Eugen ziemlich genaue Koordinaten. War sehr interessant und spannend, ein paar Kommunikartionsprobleme gab es schon, da musste ich mit meinem Franzoesisch ein bisschen aushelfen. Am Ende ging aber alles gut, wir wurden noch zu einem riesigen Mittagessen eingeladen und haben die gesamte Grossfamilie kennengelernt. Nachmittags haben wir ein bisschen Sightseeing gemacht, waren Abends dann mit dem Sohn der Besitzer des Hotels, in dem wir wohnen, was essen. Ich war ein bisschen ueberrascht, da auch hier der Traum der Teenager das Auswandern nach Amerika ist.

Noch ueberraschter war ich, als wir heute morgen im War Remnants Museum waren. Eigentlich war es nur eine riesige Fotoausstellung, auf denen normale Kriegsszenen mit verstoerenden Bildern von misshandelten, verstuemmelten, zerrissenen Vietnamesen gemischt wurden. Noch einige Bilder von Agent Orange Opfern, dazu noch eingelegte Foeten in grossen Glaesern, die extreme Missbildungen hatten. Obwohl die Amerikaner nicht angeprangert werden, bleibt ein komisches Gefuehl, die Bilder sprechen einfach Baende. In einem Auszug aus einer Ami-Rede aus der Zeit Rede stand auch, das kein Mitleid gilt, da die Vietnamesen keine Menschen sind die fuehlen oder denken koennen und daher minderwertig sind. Eine derartige Brutalitaet hatte ich mir nicht vorgestellt, grade weil es sich die spaeten 60ger, fruehen 70ger handelt.

Danach waren wir etwas betreten und sind erstmal zurueck gefahren, haben auf der Strasse noch ein traditionelles Bho Pha oder so gegessen, sehr gut. Heute Abend werden wir noch mal ordentlich das Wiedersehen feiern und einen drauf machen.

Unsere Plaene fuer die naechsten Tage haben sich leider geaendert. Wir wollten urspruenglich mit dem Zug von hier nach Hanoi fahren und unterwegs in einigen Staedten bleiben. Leider ist aber so gut wie alles zwischen hier und Hanoi unter Wasser, es gab eine riesige Flut. Also fahren wir hier noch ein bisschen rum und fliegen dann naechste Woche in den Norden. Morgen gehts auf zu einer Stadttour, am Samstag fahren wir dann zu den Cu Chi Tunneln, einer riesigen Anlage in der Vietnamesische Kaempfer monatelang unter barbarischen Umstaenden ausgeharrt haben. Sonntag und Montag fahren wir mit dem Boot auf dem Mekong rum.

Monday, November 12, 2007

Leaving BKK...

Morgen Mittag fliege ich nach Saigon. Am Abend treffe ich dann da Eugen, mit dem ich erstmal eine Nacht lang um die Haeuser ziehen werde, um die sagenhafte Suche nach der verschollenen Oma zu planen...

Die letzten Tage waren ruhig, Phi Phi Island war sehr cool und sehr entspannt, aber auch so entspannt, dass ich mich jetzt auf aktivere Zeiten in HCMC freue. Seit Freitag Abend bin ich wieder in Bangkok, hab die Gelegenheit genutzt um endlich ein paar Sachen zu erledigen und einige Freunde und Bekannte zu treffen. Gestern Abend war ich dann noch bei einem Linkin Park Konzert, um festzustellen, dass sich mein Musikgeschmack in den letzten 8 Jahren doch wirklich geaendert hat. War aber trotzdem sehr interessant 35,000 Thais beim Abrocken zuzugucken, wobei es wirklich komisch fuer mich war, im ganzen Stadion deutlich der Groesste zu sein.

Im Endeffekt war die Zeit in Thailand also mal wieder sehr lustig, wobei ich nie ein wirklicher Freund dieses Landes werden waere. Alleine die Tatsache, das es komplett ueberlaufen vom Abschaum der westlichen Welt ist, macht es eher nicht zur Traumdestination. Also bin ich ganz froh morgen Mittag im Flugzeug zu sitzen und in Vietnam neues zu erleben!

Monday, November 5, 2007

Lang ists her

Sorry, hab mich laenger hier nicht gemeldet. Gibt keinen speziellen Grund, ausser zu viele durchfeierte Naechte in Bangkok und der dementsprechenden Verfassung am naechsten Morgen.
Grade ists auch nicht viel leichter, wobei da eher die Infrastruktur eine Rolle spielt. Letzten Freitag sind Steffi und Sebastian gelandet, wir sind am Samstag direkt nach Phuket geflogen und mit dem Boot nach Phi Phi Island gefahren. Paradies reicht als Beschreibung.
Wir wohnen in kleinen Holzbungalows an einem Privatstrand, mit ca 40 anderen Leuten teilen wir uns den, daher ists immer sehr, sehr ruhig und entspannt. Abends essen wir frisch gefangenen Fisch und vergnuegen uns an der Bar. Morgen gehen wir Hochseefischen, am Tag danach gehen Steffi und ich tauchen, Sebastian muss noch ueberredet werden. Auch wenn es wirklich zu sehr ein Klischee bemueht - das ganze, besonders die Abgeschiedenheit (kein Handyempfang, Internetzugang nach 6 Uhr Abends, vorher nicht mal Strom), die geschlossene Community und der perfekte Strand erinnern ein bisschen an The Beach. Wurde ja auch hier gedreht...
Also, soweit alles gut. Werd hier noch ne Weile bleiben, die beiden verabschieden sich evtl 1,2 Tage frueher. Am Dienstag flieg ich dann von BKK nach Saigon, werd vorher hoffentlich ein paar Bilder hochladen koennen.